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M.A.R.C

FIFA 21: Zum Scheitern verurteilt?

Anfang Oktober erscheint FIFA 21 von EA Sports. Doch die Vorzeichen sind trotz neuer Konsolen und dank Corona-Krise nicht allzu gut.

Anfang Oktober ist es wieder soweit. Ein neuer Ableger der beliebten Fußball-Simulation FIFA wird in den Läden erhältlich sein und Spieler jeden Alters zurück vor die Konsole locken.


Doch der kommende Teil steht unter einem besonderen Stern. Negativ ausgedrückt sogar unter strengster Beobachtung. Zumindest, wenn man auf den allgemeinen Tenor der Community hört. Zu groß ist der zu vernehmende Unmut über die zuvor erschienenen Spiele der Reihe und die Fans fordern Veränderungen von EA Sports.


Eine Erwartungshaltung, welche im Jahre 2020 nicht erfüllbar scheint.


Das Problem mit den neuen Konsolen


Ende 2020 kommen mit der PlayStation 5 und der Xbox Series X die neuen Flaggschiffe von Sony und Microsoft auf den Markt. Da FIFA 21 aber einerseits früher in den Handel kommt und andererseits die alten Konsolen nicht schon im ersten Jahr vernachlässigt werden können, wird der nächste Teil für zwei verschiedene Generationen an Konsolen entwickelt. Da fragen sich die Fans zurecht, wie der Spielehersteller diese Aufgabe angehen wird und worauf letztlich der größte Fokus liegen wird.


Eine große Anzahl an Spielern vollzieht einen Konsolenwechsel nämlich nicht im ersten Jahr. Oftmals ist die erste Generation noch fehlerbehaftet und anfällig für Probleme. So

traten zum Launch der PlayStation 4 einige Fehlermeldungen auf, die sich nur mit Mühe beheben ließen und auch der "Red-Ring-of-Death" dürfte Xbox-Fans noch im Gedächtnis sein. Ein Risiko, das bei einer Investition von mehreren Hundert Euro, nicht jeder eingehen will. Mal abgesehen davon, dass ein Preis dieser Größenordnung obendrein nicht von allen Spielern einfach mal so gezahlt werden kann.


EA ist also gezwungen alle neuen Features und Innovationen, für alle Plattformen zugänglich zu machen, um sich nicht erneut zur Zielscheibe des Unmutes zu machen und erhebliche Umsatzeinbrüche zu riskieren.


Eine Schlussfolgerung lässt sich daraus bereits ableiten und gleichzeitig eine Befürchtung der Fans wahr werden. FIFA 21 erscheint ohne neu entwickelte Engine. Eine Gewissheit die Ernüchterung bringt. Ist die seit FIFA 17 im Spiel implementierte Frostbite-Engine doch ein Hauptgrund für den großen RNG-Anteil (Random Numbers Generator), der in FIFA regelmäßig für Frustmomente sorgt und Spieler zur Weißglut treibt. Die verbesserten technischen Möglichkeiten der Next-Gen Konsolen bleiben damit vorerst ungenutzt. Ein verbessertes Gameplay wäre allerdings essenziell für den Erfolg von FIFA 21, denn wenn das Spiel an sich Freude bereitet, liegt die Toleranzgrenze, was kleinere Fehler seitens EA betrifft, deutlich höher.


Auch die Diskussion um eine Crossplay Kompatibilität bleibt ein Streitthema. Während andere Online-Multiplayer-Spiele, wie Fortnite oder CoD Modern Warfare, den Service bereits anbieten, ist dies bei FIFA noch nicht der Fall. Electronic Arts ließ zwar jüngst auf der hauseigenen Spiele-Expo E3 verkünden, dass das Thema Crossplay in Zukunft für neu erscheinende Titel stets auf der Agenda stehe, doch ob dies auch für FIFA 21 in Frage komme, bleibt offen. Immerhin hat der kanadische Konzern dort auch verkündet, dass ein Konsolenwechsel für FIFA-Zocker keinen mehrfachen Kauf des Spiels bedeuten wird. Wer sich FIFA 21 für die PlayStation 4 oder die Xbox One besorgt, erhält bei einem Erwerb der neuen Konsole ein gleichwertiges Exemplar, ohne zusätzliche Kosten auf sich zu nehmen.


Die Corona-Krise als zusätzliche Hürde


Die Corona-Krise macht auch vor der Spieleindustrie keinen Halt. Hier wurde ironischerweise mal auf eine andere Art der Stecker gezogen oder die Pause-Taste betätigt.


Vor allem für einen jährlich erscheinenden Titel birgt eine solche Ausnahmesituation Gefahren. Geplante Deadlines für Entwicklung, Produktion und Marketing müssen nach hinten verschoben werden. Ob das Auswirkungen auf neue Features des Spiels haben wird, ist noch unklar, aber die Community wird nur minimale Veränderungen am aktuellen Ableger kaum gutheißen. Dafür hat sich EA Sports mit FIFA 19 und FIFA 20 zu viele Verfehlungen geleistet und wertvollen Kredit verspielt, den man in Zeiten von Corona mehr denn je hätte gebrauchen können.


Zusätzlich werden spielinterne Events womöglich verändert oder ganz weggelassen. Besonders für den beliebten Modus "FIFA Ultimate Team" könnte dies Folgen haben. Denn mit der Bekanntmachung, dass FIFA 21 erst am 9. Oktober offiziell erhältlich sein wird, haben Fans bereits eine erste Folge der Corona-Krise zu spüren bekommen. Ob markante Termine der ersten Wochen, wie die "Ones-To-Watch" Promo, die erste Weekend League oder die "Ultimate Scream" Promo darunter leiden werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Ein schwacher Start in die neue FIFA-Saison würde die Geduld der Community erneut auf eine harte Probe stellen und die Langzeit-Motivation erheblich verringern.


Ein weiteres Jahr voller Enttäuschungen könnte selbst einige eingefleischte Fans dazu bewegen, der Fußballsimulation den Rücken zuzukehren. Ein erheblicher Rückgang der Umsatzzahlen sowie ein Imageschaden wären die Folgen.

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